27.02.2010

Trier West

Trier-West gilt als sozialer Brennpunkt mit vielen, aus ehemaligen Kasernen entstandenen, Sozialwohnungen und entsprechend hohem Anteil an Sozialhilfeempfängern. In Trier West schieben Mädchen Kinderwagen vor sich her, bei denen man nicht weiß, ob sie die die Schwester oder die Mütter der Kinder sind. Es gibt Schlägereien, Mütter schreien ihre Kinder wegen Nichtigkeiten an und die Autos, die auf der Straße parken, werden regelmäßig beschädigt. Nachts wird das Viertel teilweise zu einem gespenstigen Ghetto.
Es ist jedoch ein lebendiges Viertel, nicht nur wegen der vielen jungen, ruhelosen Menschen. Das soziale Leben findet auf der Straße mit der Nachbarschaft statt. In den Sommermonaten setzt man sich vor das Haus und plaudert mit den Passanten, die Kinder rasen mit dem Fahrrad die Straße hoch und runter, grüßen jeden und ernähren sich aus dem demolierten Kaugummiautomaten.

Die Straße Trierweilerweg ist eine Art Passage zwischen der Innenstadt und Trier West. Man läuft hindurch, um zu den Sozialwohnungen zu gelangen. Etwa zwei Jahre lang wohnte ich in dieser Straße, und in der Zeit habe ich das Leben und das Geschehen dort dokumentiert.