23.02.2011

Monika von Boch-Preis für Fotografie erhalten

Völlig überraschend bekam ich letztens eine Nachricht, dass ich den Monika von Boch-Preis bekommen hätte. Ich hatte mich dafür weder beworben, noch war mir der Preis bekannt.

Der Monika von Boch-Preis für Fotografie wird seit 2003 alle zwei Jahre vom Museum Schloss Fellenberg in Merzig an künstlerisch arbeitende Fotografen verliehen, um an das künstlerische Wirken der herausragenden Mettlacher Fotografin Monika von Boch zu erinnern. Monika von Boch gilt im Saarland als die bedeutendste Fotografen-Persönlichkeit. Werke von ihr befinden sich z. B. in der Sammlung des Museums of Modern-Art in New York und im Kestner Museum in Hannover. Mit diesem Preis wird aber auch an die internationale Bewegung innerhalb der Fotografie erinnert, die in den fünfziger Jahren von Saarbrücken und dem Leiter der Fotoklasse der Schule für Kunst und Handwerk Otto Steinert ausging.

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des letzten Preisträgers, Sven Erik Klein, war am 21.02. im Schloss Fellenberg. 2013 wird dort meine eigene Ausstellung statt finden.

Aus der Jury-Begründung, warum ich den Preis bekommen soll: Calin Kruse ist Grafiker-Designer und Fotograf. Noch während seines Design-Studiums hat er 2007 das Magazin „dienacht“ als Herausgeber, Redakteur, Designer und Vertreiber auf den Weg gebracht. „dienacht“ ist ein Magazin für Fotografie, Gestaltung und Subkultur, das im „Ein-Mann-Betrieb“ zweimal im Jahr erscheint, mittlerweile in der 8. Auflage. Es bietet Fotografen und Kulturinteressierten ein spannendes Forum. All dies reicht dem umtriebigen Kruse aber nicht, denn er ist auch als Ausstellungskurator tätig. So verwundert es nicht, wenn in seinem Lebenslauf der Begriff „Macher“ häufiger als üblich auftaucht.

Diese Vielfältigkeit macht sich auch in seiner Fotografie, in seinem eigenen künstlerischen Wirken in der Wahl der Themen und der jeweiligen Technik bemerkbar. Kruse arbeite analog, sowohl mit der Schwarz-Weiß- als auch mit der Farbfotografie. Calin Kruse interessiert sich für Menschen. Sei es in der inszenierten oder in der Porträtfotografie, im Mittelpunkt seiner fotografischen Arbeit steht der Mensch. In seiner Dokumentarfotografie wird zudem seine Erzählfreude deutlich. Ruhig hält er Situationen, Gegebenheiten in seinen Bildern fest von denen eine eigentümliche Stimmung ausgeht. Es ist seine Erlebnisweise aber auch seine fotografische Sehweise, die an die Mettlacher Fotografin Monika von Boch erinnert.